Regenerative Landwirtschaft

Um was geht es dabei?

 

Nicht bekämpfen sondern fördern und ins Gleichgewicht bringen, ist vereinfacht gesagt, das große Ziel.

 

Grundlagen hierfür sind:

– Bodenchemie ins Gleichgewicht bringen

– Der immergrüne Acker

– Größtmögliche Artenvielfalt

– Flächenrotte mit Kräuterfermenten begünstigt die aufbauende Bodenbiologie

– Blattspritzungen mit Komposttee zur Stärkung der Pflanzen

 

Wir alle spüren zunehmend den Klimawandel.Ein wichtiger Punkt diesem entgegenzuwirken ist der Humusaufbau in unseren Böden, da Humus (sowie Regenwälder, Wälder, Moore usw.) CO2 speichert. Der Humusaufbau ist ein großes Ziel in der Regenerativen Landwirtschaft. Wenn wir als Landwirte es schaffen den Humusgehalt in unseren Böden zu steigern, ist das ein riesiger Schritt um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Gleichzeitig müssen wir bei zunehmender Weltbevölkerung auf eine optimale Nutzung unserer landwirtschaftlichen Flächen achten.

Wer mehr dazu erfahren möchte kann dies gerne hier tun:

gruenebruecke.de

humusfarming.de

diegrueneberatung.de

komposttee.at

Bodenchemie im Gleichgewicht

Die regenerative Landwirtschaft ist eine neuartige Bewirtschaftungsmethode im Pflanzenbau. Sie unterscheidet sich in folgenden Punkten sehr stark von der bisherigen Praxis:

– Bisher wurde der Acker mit den Nährstoffen versorgt, welche die Pflanzen beim Wachsen aufnehmen. Bei dieser von uns neuerdings angewandten Methode wird der Boden mit Grund- und Spurennährstoffen versorgt, die er braucht. Die Werte, aufgrund welcher man entscheidet, was man zu düngen hat, ergeben sich aus Bodenuntersuchungsergebnissen nach der Kinseymethode. Kinsey geht davon aus, dass die Pflanzen, die wir anbauen, sich am besten entwickeln, wenn sie an ihrem Ionenaustauscher (befindet sich am Ton-Humus-Komplex) ein ausgeglichenes Verhältnis an Nährstoff-Ionen vorliegt. In anderen Worten sollte der Boden mit allen nötigen Nährstoffen im richtigen Verhältnis versorgt sein, damit die Pflanzen gut wachsen können.

– Ein weiterer Effekt dieser Methode ist, dass sich die Bodenstruktur mit der Zeit erheblich verbessert. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass die Böden weniger verschlämmen (Bodenerosion wird verringert). Außerdem versickert das Wasser durch diese Düngemaßnahmen besser im Boden.

– Ein Punkt der sich ebenfalls stark von der Lehrmeinung unterscheidet ist die sogenannte „Grüne Brücke“. Diese Grüne Brücke ist ein sehr wichtiger Schritt beim Humusaufbau. Aber was genau bedeutet Humusaufbau? Humusaufbau ist die dauerhafte Steigerung des Anteils an organischer Masse im Boden. Durch das Pflanzenwachstum wird CO2 aus der Luft gefiltert. Dieses CO2 wird in der Pflanze mittels Photosynthese umgewandelt. Zur Folge hat das, dass die Pflanzen wachsen. Dieser Prozess läuft so lange ab, wie grüne Pflanzen auf dem Acker vorhanden sind. Sobald die Pflanzen allerdings reif werden, beginnen langsam Absterbeprozesse. Das hat zur Folge, dass auf dem Feld in Form von Stroh, Wurzelmasse und Ernterückständen gespeicherte CO2 wieder an die Atmosphäre abgegeben wird, es erfolgt also Humusabbau. Hier kommt jetzt allerdings die grüne Brücke mit einem anderen Ansatz ins Spiel. Im Getreide werden hierbei Untersaaten miteingesät, also Pflanzen, die sich unterhalb der gewünschten Nutzpflanze aufhalten. Wenn das Getreide dann geerntet wird und das Licht wieder bis auf den Boden Strahlen kann, wachsen diese Untersaaten, welche davor wegen fehlender Sonne in einer Art Stand-By-Modus waren, dann langsam los. Zusammengefasst heißt das, dass sich der Acker nach der Ernte ohne äußerliche Einwirkung wieder von selbst begrünt und die Absterbeprozesse im Boden minimiert werden.

– Der zweite wichtige Baustein der grünen Brücke ist die Winterbegrünung. Hier werden winterharte Arten als Zwischenfrüchte mitangebaut. Hiermit erreicht man, dass so bald wie möglich nach dem Winter wieder Photosynthese betrieben wird und somit CO2 gebunden wird. Die Winterzwischenfrucht darf dann so lange wachsen bis die Temperatur im Boden so hoch ist, dass eine Flächenrotte durchlaufen kann.

Flächenrotte

Bei einer Flächenrotte werden grüne Pflanzen, die sich noch im Wachstum befinden, zerkleinert und mit Erde vermischt. Durch die Zugabe von Effektiven Mikroorganismen (Pflanzenfermente), findet bei passender Temperatur und Feuchtigkeit eine „gelenkte“, also eine gewollte Rotte statt.

Aber was ist eigentlich eine Rotte? Eine Rotte ist ein Prozess, bei welchem aus Pflanzensaft, der aus den zerkleinerten Pflanzen austritt und dem Boden selbst, sogenannte Ton-Humus-Komplexe gebildet werden, und das ohne Fäulnisprozesse. In anderen Worten entsteht fruchtbarer Mutterboden, besser bekannt als Humus. Worauf man bei dieser Methode besonders achten muss, ist eine sehr flache Einarbeitung des Pflanzenbestandes. Diese sollte auf der gesamten Fläche stattfinden, aber nur im Wurzelhorizont der Pflanzen, also circa 2-4 cm tief. Wir führen diesen Bearbeitungsschritt mit Hilfe einer Fräse durch, welche zeitgleich auch noch die Pflanzenfermente versprüht. Nach diesem Arbeitsgang darf keine Bodenbearbeitung mehr stattfinden, bis die Rotte abgelaufen ist (7-10 Tage). Ein Vorteil dieser Rotte ist, dass sie Unkrautsamen in ihrer Reichweite mit verarbeitet, diese also nicht mehr keimen können.

Eine zweite flache Bodenbearbeitung sorgt dafür, dass mögliche Restbestände aus der ersten Bearbeitung bekämpft werden. Daraufhin werden dann die Sommerkulturen Mais oder Soja gesät.